Definition, Beschreibung, Funktion, Herkunft des Musikinstrumentes
Die Valiha, auch Bambuszither genannt, stammt aus Madagaskar und gehört zu den Saiteninstrumenten. Ursprünglich kommt die
Valiha aus südostasiatischen Ländern, wie Malaysia und Vietnam. Sie hat die Form einer Röhrenzither. Ältere Instrumente sind
mit kleinen Holzstücken bestückt, die für die gewünschten Tonhöhen sorgen sollen. Das Holzstück wird zwischen dem Rohr und
den Saiten geklemmt. Die Saiten werden aus dem Bambusrohr selbst gefertigt; diese Bauweise nennt sich idiochord. Zwischen
zwei Bambusringen wird die äußerste Schicht des Bambusrohrs längs aufgeschnitten. Hierbei bleiben die Enden des Rohrs
unversehrt und werden mit Bast oder Lederriemen umwickelt. Die Saiten werden mit kleinen kantigen Stücken aus Holz gespannt,
indem man sie unter die Saiten schiebt. Die Anzahl der Holzteile verändert sich je nach Länge und Durchmesser des
Bambusrohrs. Außerdem spielt hierbei auch der Abstand zwischen den einzelnen Bambusringen eine Rolle.
Im Gegensatz zur klassischen Bauweise werden bei neuen Instrumenten, die Valiha-Volo oder Valiha Jihy Vihy genannt werden,
Metallsaiten benutzt, sie verlaufen über Brücken, welche sich verschieben lassen. Da die Saiten nicht mehr aus dem
Bambusrohr selbst gefertigt werden, nennt man sie heterochord. Üblicherweise sind die Instrumente mit passenden Bildern
verziert.
Die Valiha wird mit den Fingernägeln gespielt und in drei unterschiedlichen Instrumenten aufgeteilt - die pentatonische,
die diatonische und die chromatische Valiha. Dieses Instrument wird in Madagaskar hauptsächlich auf Festen und Zeremonien
gespielt. Hierbei hält der Spieler die Valiha zwischen den Beinen oder unter dem Arm und zupft die Saiten mit beiden Händen.
Die Valiha kann allein gespielt werden, eignet sich aber auch als Begleitinstrument.