Musikinstrumente
Sumpotan (Sompoton)
Definition, Beschreibung, Funktion, Herkunft des Musikinstrumentes
Definition
Die Sumpotan (auch Sompoton) ist eine traditionelle Mundorgel aus Sabah auf Nordborneo. Sie gehört zu den Durchschlagzungeninstrumenten und verwendet eine Kalebasse als Windkammer, in die mehrere Bambuspfeifen eingesetzt sind. Das Instrument ist eng mit den Kadazandusun verbunden und wurde auch von den Murut übernommen. Typisch ist eine pentatonische Skala mit Bordun.
Beschreibung
Die Sumpotan besteht aus einer getrockneten und ausgehöhlten Kalebasse mit einem rechteckigen Ausschnitt, der als Windkammer dient. In diese sind acht Bambuspfeifen senkrecht eingefügt, von denen eine eine Attrappe ist. Die klingenden Pfeifen besitzen durchschlagende Zungen und werden über Fingeröffnungen gesteuert. Eine Pfeife liefert einen gleichbleibenden Bordunton; mehrere Pfeifen können gleichzeitig erklingen. Viele Instrumente zeigen sorgfältige Verarbeitung und Bemalung.
Die Pfeifen tragen teils traditionelle Namen wie lombohon, monongkol, suruk, baranat, randawi, tuntuduk und tinangga.
Funktion
Die Tonerzeugung erfolgt durch durchschlagende Zungen aus Palmrinde, die beim Blasen oder Saugen an der Kalebasse in Schwingung versetzt werden. Drei Pfeifen werden üblicherweise mit der rechten Hand, drei mit der linken Hand am Austritts- oder Einblasende geöffnet bzw. geschlossen, um Töne zu formen; eine weitere Pfeife dient als Bordun. So sind sowohl Einzeltöne als auch einfache Mehrklänge möglich.
Herkunft und Geschichte
Die Sumpotan stammt aus Sabah (Malaysia) und ist besonders bei den Kadazandusun verwurzelt, fand jedoch auch bei den Murut Verbreitung. Verwandte Instrumente sind auf Borneo verbreitet, etwa die Kledi der Dayak mit sechs bis acht Pfeifen. Die Herstellung nutzt lokale Materialien: Kalebasse als Windkammer, dünnwandigen Bambus für die Pfeifen, Palmrinde für die Zungen, Pflanzenfasern zum Binden und Bienenwachs zum Abdichten.