Ein Sechzehnteltonklavier ist ein modifiziertes Klavier, das so konstruiert ist, dass es Sechzehnteltöne spielen kann, das heißt, es kann 16 verschiedene Töne innerhalb einer Oktave erzeugen, im Gegensatz zu den standardmäßigen 12 Tönen eines herkömmlichen Klaviers.
Das Sechzehnteltonklavier ähnelt in Aussehen und Bauweise einem herkömmlichen Klavier, verfügt jedoch über eine erweiterte Klaviatur und spezielle Mechanismen, um die zusätzlichen Töne zu ermöglichen. Die Tasten können eng zusammenliegen, und es kann eine Herausforderung sein, sie ohne Fehlanschläge zu spielen.
Das Sechzehnteltonklavier ermöglicht Musikern und Komponisten, mit mikrotonalen Skalen und Harmonien zu experimentieren, die über das herkömmliche 12-Ton-System hinausgehen. Dies ermöglicht eine größere tonale Vielfalt und kann in verschiedenen Musikgenres, insbesondere in der experimentellen und zeitgenössischen Musik, eingesetzt werden.
Die Idee, Instrumente mit erweiterten Tonleitern zu entwickeln, stammt aus der Antike, aber das Interesse am Sechzehnteltonsystem wurde vor allem im 20. Jahrhundert beliebt. Komponisten wie Alois Hába und Ivan Wyschnegradsky waren Pioniere in der Verwendung von mikrotonalen Skalen. Sie suchten nach Möglichkeiten, die harmonischen und melodischen Möglichkeiten der Musik zu erweitern. Das Sechzehnteltonklavier ist ein Ergebnis dieser Experimente und Bemühungen, neue musikalische Ausdrucksformen zu finden.