Dieses neue Instrument wurde dann erstmals in militärischen Musikbands in Frankreich eingesetzt, nachdem Adolphe Sax nach Paris gezogen war. Das Instrument erregte schnell die Aufmerksamkeit der Menschen und wurde in verschiedenen musikalischen Ensembles aufgenommen, darunter auch in der klassischen Musik. Allerdings stieß es auch auf Widerstand und Skepsis, teilweise aufgrund von Sax' innovativen, aber disruptiven Ansätzen in der traditionellen Musikszene.
Im Laufe des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts verbreitete sich das Saxophon langsam auch außerhalb Europas, insbesondere in den USA. Hier fand es eine besondere Nische in der aufkommenden Jazzmusik. Legendäre Musiker wie Charlie Parker, John Coltrane und Ornette Coleman verwendeten das Saxophon als ihr Hauptinstrument und trugen maßgeblich dazu bei, die Popularität und die musikalischen Möglichkeiten des Instruments zu erweitern. Innovationen und Variationen
Das ursprüngliche Design des Saxophons hat im Laufe der Jahre mehrere Modifikationen erfahren, einschließlich Änderungen in der Mechanik und der Akustik, um die Spielbarkeit und den Klang zu verbessern. Es gibt mehrere Typen von Saxophonen, die sich in Größe und Tonlage unterscheiden, darunter Sopran-, Alt-, Tenor- und Baritonsaxophon.
John Coltrane war ein weiterer revolutionärer Saxophonist, dessen Musik den Jazz tiefgreifend beeinflusst hat. Bekannt für sein intensives Spiel und seine spirituellen Explorationen, brachte Coltrane Elemente des Modal-Jazz und später des Free Jazz in seine Musik ein. Alben wie „Giant Steps“ und „A Love Supreme“ sind klassische Beispiele seiner künstlerischen Entwicklung und seines technischen Könnens.
Sonny Rollins, ebenfalls eine Saxophongröße, ist bekannt für seinen kraftvollen Ton und seine Fähigkeit, lange und thematisch kohärente Solos zu entwickeln, welche oft als „narrativ“ beschrieben werden. Seine Karriere umspannt sieben Jahrzehnte, in denen er Meisterwerke wie „Saxophone Colossus“ und „The Bridge“ aufgenommen hat. Rollins' Einfluss auf die Entwicklung des Jazz ist unbestreitbar, und er wird oft als der „Saxophon-Gigant“ bezeichnet.
Ornette Coleman, ein Pionier des Free Jazz, einer Bewegung, die in den späten 1950er Jahren begann, brach mit seinem Album „The Shape of Jazz to Come“ mit traditionellen Harmonien und Strukturen und hat das Genre dadurch nachhaltig geprägt. Coleman war bekannt für seine unorthodoxe Herangehensweise an Melodie und Rhythmus, die die Grenzen dessen, was im Jazz als möglich galt, erweiterte.
Stan Getz war bekannt für seinen sanften, lyrischen Stil, der ihm den Spitznamen „The Sound“ einbrachte. Getz spielte eine entscheidende Rolle bei der Popularisierung des Bossa Nova in den Vereinigten Staaten mit Hits wie „The Girl from Ipanema“. Sein Ansatz vereinte technische Finesse mit tiefem emotionalen Ausdruck, was ihn zu einem der beliebtesten Jazzsaxophonisten machte.
Julian "Cannonball" Adderley war bekannt für seinen lebhaften, souligen Spielstil, der tief in der Blues-Tradition verwurzelt ist. Seine Arbeit mit Miles Davis auf dem Album „Kind of Blue“ und seine eigenen Aufnahmen wie „Mercy, Mercy, Mercy“ zeigen seine Fähigkeit, Jazz mit Elementen von Gospel und R&B zu verschmelzen.