Musikinstrumente
Radleier
Definition, Beschreibung, Funktion, Herkunft des Musikinstrumentes
Die Radleier auch als Drehleier bezeichnet ist ein Streichinstrument. Die Saiten werden von einem eingebauten Rad bewegt, welches über eine Kurbel gedreht
wird. Die Radleier gehört zu den Bordun Instrumenten. Sie ist in der traditionellen Musik zu findet, ebenso aber auch in der Alten Musik, in der Rockmusik,
im Jazz und auch in der neuen Musik. Von der Radleier sind verschiedene Bauformen bekannt. Eine Standardform ist nicht festzulegen. Sie kann allerdings in
Typen eingeteilt werden. Die Alto Drehleier, Bauformen aus Frankreich, Ungarn, Polen, Ukraine oder der Böhmischen Bauform, sowie der Gotischen- oder der
Kastenleier. Das Organistrum ist die älteste Baumform. Belegt ist die Radleier ab dem zehnten Jahrhundert und wurde ursprünglich als Kircheninstrument
verwendet.
Funktion
Die Drehleier, auch als Radleier bekannt, funktioniert auf einzigartige Weise, da sie ihre Töne nicht wie herkömmliche Streichinstrumente mit einem Bogen erzeugt, sondern durch ein sich drehendes Rad, das die Saiten in Schwingung versetzt. Das Instrument besteht aus mehreren zentralen Komponenten. Die Saiten der Drehleier lassen sich in drei Haupttypen unterteilen: Melodiesaiten, Bordunsaiten und optional Schnarrsaiten. Die Melodiesaiten erzeugen den Hauptklang und werden durch das Drücken von Tangenten (kleinen Tasten) auf eine bestimmte Länge verkürzt, um unterschiedliche Töne zu erzeugen. Die Bordunsaiten hingegen klingen durchgehend und erzeugen einen konstanten Basston, der den Klang der Drehleier unterstützt. Die Schnarrsaiten, wenn vorhanden, sorgen für einen rhythmischen, schnarrenden Klang, der entsteht, wenn die Kurbel schneller gedreht wird.
Das Rad ist das Herzstück der Drehleier. Es wird durch die Kurbel angetrieben und streicht, ähnlich einem Geigenbogen, kontinuierlich über die Saiten. Je nach Druck, den der Spieler auf das Rad ausübt, wird der Klang lauter oder leiser. Der Spieler dreht die Kurbel, um das Rad in Bewegung zu setzen, während er gleichzeitig mit den Tangenten die Melodiesaiten steuert.
Die Drehleier hat zudem einen Korpus, der als Resonanzkörper dient. Dieser verstärkt den Klang der schwingenden Saiten und sorgt für das charakteristische Klangbild des Instruments. Durch die Kombination von konstanten Borduntönen, der Melodie, die über die Tangenten gespielt wird, und der möglichen rhythmischen Komponente der Schnarrsaiten, entsteht der einzigartige und vielschichtige Klang der Drehleier.
Die Funktion der Drehleier basiert auf einem harmonischen Zusammenspiel von Mechanik und Musikalität, das sie seit Jahrhunderten zu einem besonderen Instrument in der europäischen Musiktradition macht.
Geschichte
Die Ursprünge der Drehleier lassen sich bis ins 9. Jahrhundert zurückverfolgen. Sie entstand vermutlich aus der Organistrum, einem frühen Vorläufer, der von zwei Personen gespielt wurde. Eine Person drehte die Kurbel, während die andere die Tasten bediente, um die Melodien zu erzeugen. Mit der Zeit entwickelte sich das Instrument weiter, wobei es kompakter und leichter zu spielen wurde, sodass es schließlich von einer einzigen Person bedient werden konnte.
Im Hochmittelalter erlangte die Drehleier große Popularität in Europa, insbesondere in Frankreich und Spanien, wo sie als Instrument der fahrenden Musiker und Minnesänger eingesetzt wurde. Sie war oft in Verbindung mit der Volksmusik zu hören, aber auch in kirchlichen und höfischen Kreisen fand sie ihren Platz.
Während der Renaissance und der Barockzeit erlebte die Drehleier eine erneute Blüte. Sie wurde verfeinert und als Vielle à roue in Frankreich und anderen Teilen Europas besonders geschätzt. In dieser Zeit entstanden viele kunstvoll verzierte Instrumente, die in Adelskreisen gespielt wurden. Die Musik, die auf der Drehleier gespielt wurde, war zu dieser Zeit meist höfisch und raffiniert.
Im 19. Jahrhundert verlor die Drehleier jedoch an Popularität, da andere Musikinstrumente, wie das Klavier und die Violine, in den Vordergrund rückten. Die Drehleier wurde zunehmend mit der ländlichen Bevölkerung und der Volksmusik in Verbindung gebracht und verschwand aus den feinen Salons.
Im 20. Jahrhundert erlebte die Drehleier jedoch eine Renaissance, vor allem im Zuge der Wiederentdeckung alter Musik und des wachsenden Interesses an historischen Instrumenten. In der heutigen Zeit wird die Drehleier sowohl in der traditionellen Volksmusik als auch in modernen Musikstilen wie der Weltmusik und sogar im Bereich des Folk-Rock eingesetzt.
Musikinstrumente
Instrumente A
Instrumente B
Instrumente C
Instrumente D
Instrumente E
Instrumente F
Instrumente G
Instrumente H
Instrumente I
Instrumente J
Instrumente K
Instrumente L
Instrumente M
Instrumente N
Instrumente O
Instrumente P
Instrumente Q
Instrumente R
Instrumente S
Instrumente T
Instrumente U
Instrumente V
Instrumente W
Instrumente X
Instrumente Y
Instrumente Z
Die schönsten
Stadien dieser
Welt
Johann Sebastian Bach
Wolfgang Amadeus Mozart