Das Organistrum ist ein mittelalterliches Saiteninstrument, das vor allem in Europa vom 9. bis zum 13. Jahrhundert verwendet wurde. Es gilt als Vorläufer der modernen Drehleier.
Das Organistrum war ein großes, horizontales Instrument, das typischerweise von zwei Spielern bedient wurde. Einer drehte eine Kurbel, die über ein Rad die Saiten strich, während der andere mittels Tasten die Tonhöhe veränderte. Das Instrument zeichnete sich durch einen vollen, resonanten Klang aus und wurde oft für sakrale Musik genutzt.
Das Organistrum spielte eine wichtige Rolle in der mittelalterlichen Kirchenmusik und fand vor allem in klösterlichen Kontexten Anwendung. Es unterstützte den Gesang und die liturgischen Feiern, war jedoch weniger verbreitet in der Volksmusik.
Das Organistrum entwickelte sich im europäischen Mittelalter aus früheren Saiteninstrumenten und war besonders in sakralen Kontexten beliebt. Mit der Zeit wurde es durch die kompaktere und von einer Person spielbare Drehleier ersetzt. Heute wird das Organistrum vor allem in historischen Musikaufführungen eingesetzt, um mittelalterliche Musik authentisch zu rekonstruieren.