Handpan oder Steeldrum: Wo liegen die Unterschiede?
Handpans sind noch vergleichsweise junge Musikinstrumente. Erst um das Jahr 2000 wurden sie erfunden, und ihre Bekanntheit dauert aktuell noch keine 15 Jahre an.
Älter und entsprechend bekannter sind dagegen die Steel Tongue Drums, die auch Zungentrommeln genannt werden. Häufig werden diese Instrumente miteinander synonym
verwendet: Tatsächlich gibt es aber nennenswerte Unterschiede, so zum Beispiel bezüglich der Spielweise und der Materialstärke.
Steel Tongue Drums sind dicker und schwerer als Handpans
Auf den ersten Blick können sich Zungentrommeln und Handpans tatsächlich sehr ähnlich sehen, denn
beide Instrumente sind in sehr ähnlichen Größen und Formen verfügbar. Darüber hinaus werden sie beide aus Metall gefertigt. Während bei Handpans aber ausschließlich Stahl
oder Edelstahl verwendet werden, kann es sich bei Steel Tongue Drums auch um andere Metalle
handeln. Hier sind zudem auch unterschiedliche metallische Legierungen möglich.
Dadurch fällt die Wandstärke der Zungentrommeln spürbar dicker aus, was entsprechend auch ein höheres Gewicht mit sich bringt. Beim Hochheben der Instrumente lässt sich
so auch für Laien direkt ein Unterschied feststellen. Außerdem werden die Tonfelder bei Steel Tongue Drums eingeschnitten und nicht wie bei Handpans gehämmert. Die
Tonfelder sind nur an einer Seite mit dem Klangkörper verbunden: Dadurch schwingen die Klangfelder frei und übertragen die dadurch entstehende Resonanz auf den Klangkörper.
Das Stimmen von Handpans fällt entscheidend aufwändiger aus, während es sich bei Steel Tongue Drums einfacher gestaltet. Grundsätzlich sind Zungentrommeln robuster als
Handpans, was sie auch für Einsteiger attraktiver macht. Und auch bei der Spielweise gibt es Unterschiede: Handpans werden, wie der Name bereits andeutet, ausschließlich
mit den Händen bespielt. Für Zungentrommeln können dagegen auch Schlegel zum Einsatz kommen.
Steeldrums und Handpans: Auf die Qualität kommt es an
Natürlich gibt es zwischen zwei optisch so ähnlichen Instrumenten aber auch Gemeinsamkeiten. So werden beide Varianten aus zwei metallenen Halbschalen hergestellt,
die durch eine Verklebung aneinander befestigt werden. Die Anzahl der vorhandenen Klangfelder
variiert, liegt meistens aber sowohl bei Zungentrommeln als auch bei Handpans zwischen sieben und zehn. In der Mitte befindet sich jeweils ein Klangfeld. Ebenso ist an der
Unterseite ein Resonanzloch vorhanden. Der Aufbau ist also sehr ähnlich. Allerdings lassen sich Steel Tongue Drums sowohl meditativ als auch perkussiv spielen,
wohingegen Handpans ausschließlich meditativ zu spielen sind. Dementsprechend unterschiedlich
fallen auch die Einsatzgebiete der Instrumente aus. Der Klang wird aber unabhängig vom gewählten Instrument als entspannend empfunden. Einsteiger kommen meist mit beiden
Varianten gleichermaßen gut zurecht. Sie greifen aber wegen der robusten Eigenschaften häufiger auf Steeldrums zurück. Was die Pflege angeht, schneiden Steel Tongue Drums
bezüglich des Aufwands besser ab, denn sie benötigen weniger Pflege als Handpans. Sie müssen zudem nicht nachgestimmt werden, was bei Handpans durchaus erforderlich werden
kann. Einen sorgsamen Umgang erfordern aber selbstverständlich beide Instrumente. Käufer sollten zudem immer darauf achten, ein qualitativ hochwertiges Produkt zu erwerben.
So kann ein guter Klang ebenso wie ein langes Leben des Instruments gewährleistet werden. Handpans sind in der Anschaffung deutlich teurer: Sie kosten etwa zwischen
1500 und 3000 Euro. Dazu können bei namhaften Herstellern längere Wartezeiten kommen. Zungentrommeln sind zu Preisen zwischen 500 und 1000 Euro zu haben.