Definition, Beschreibung, Funktion, Herkunft des Musikinstrumentes
Der Aulos war ein Blasinstrument mit Rohrblatt aus der Antike. Er bestand aus zwei Melodierohren, die eine zylindrische Form
hatten und nicht miteinander verbunden waren. Während des Spielens wurden sie V-förmig gehalten. Die ersten Instrumente
waren aus Knochen, Schilfrohr oder Holz. Spätere Exemplare wurden zusätzlich aus Metall oder Elfenbein gebaut. Zwischen dem
jeweiligen Rohr und dem Mundstück lagen zwei trapezförmige Abschnitte; sie wurden als holmos und hypholmion bezeichnet.
Die Größe der Instrumente variierte stark, so sind gefundene Auloi zwischen 30 und 55 cm lang. In Schriften sind aber auch
größere Instrumente verzeichnet.
Zu Beginn hatte der Aulos fünf Grifflöcher, auf der unteren Seite war ein Daumenloch. Häufig gab es auch noch ein zusätzliches
Loch. Später kamen immer häufiger mehrere Grifflöcher hinzu, die mithilfe von Wachs verschlossen und wieder geöffnet werden
konnten, was einen ausgeprägten Tonumfang versprach.
Den Aulos gab es mit Enfachrohrblatt oder Doppelrohrblatt. Gespielt wurde er wohl mit Zirkularatmung. Erhaltene Instrumente
besitzen auf jedem Rohr unterschiedlich angeordnete Grifflöcher, weshalb der Klang beim Spielen unterschiedlich und nicht
einstimmig war.
Man geht davon aus, dass es den Aulos schon etwa 700 v. Chr. gab. In der Mitte des 4. Jahrhunderts soll es eine Änderung der
Spielart gegeben haben. So war die Spielart geformter und die Rohrblätter für die Instrumente wurden schon früher im Jahr
geschnitten und verarbeitet, weshalb sie elastischer waren.