Musikinstrumente

Nonnengeige

Definition, Beschreibung, Funktion, Herkunft des Musikinstrumentes

Definition

Die Nonnengeige, auch als Tromba Marina oder Trumscheit bekannt, ist ein historisches Saiteninstrument, das vor allem im Mittelalter und der Renaissance in Europa verbreitet war. Es besitzt eine einzige Saite und erzeugt einen klanglichen Charakter, der an das Brummen eines Trompetenbass erinnert.

Beschreibung

Die Nonnengeige hat einen langen, dreieckigen oder trapezförmigen Resonanzkörper, der oft aus Holz besteht. Eine einzelne Saite wird über die gesamte Länge des Instruments gespannt. Ein besonderes Merkmal des Instruments ist der bewegliche Steg, der beim Spielen vibriert und so den charakteristischen Brummton erzeugt. Der Spieler streicht die Saite mit einem Bogen und greift sie, ohne sie direkt zu berühren, indem er die Saite an den gewünschten Knotenpunkten über dem Fingerbrett dämpft.

Funktion

Das Hauptziel der Nonnengeige war es, Basslinien und harmonische Begleitung in verschiedenen musikalischen Kontexten zu bieten. Wegen ihres einzigartigen Klangs wurde sie oft in religiösen Zeremonien und anderen festlichen Anlässen eingesetzt. Trotz ihres Namens hat die Nonnengeige keine direkte Verbindung zu Nonnen oder religiösen Orden.

Herkunft und Geschichte

Die Nonnengeige hat ihre Wurzeln im Mittelalter und war in ganz Europa verbreitet, insbesondere in Italien, Spanien und Deutschland. Die genaue Herkunft des Instruments ist nicht bekannt, aber es hat im Laufe der Jahre verschiedene Entwicklungen und Variationen erfahren. Ab dem 18. Jahrhundert verlor das Instrument allmählich an Popularität und wurde von anderen Saiteninstrumenten verdrängt. Heute ist es hauptsächlich bei Historikern und Liebhabern alter Musik bekannt.