Musikinstrumente

Kniegeige

Definition, Beschreibung, Funktion, Herkunft des Musikinstrumentes

Definition

Die Kniegeige, auch als "Knee Violin" oder "Geigenknie" bekannt, ist ein historisches Streichinstrument, das zwischen dem 17. und 18. Jahrhundert populär war. Sie zeichnet sich durch ihre besondere Spielweise aus, bei der der Spieler das Instrument auf seinem Knie ruhen lässt.

Beschreibung

Die Kniegeige ähnelt äußerlich einer kleinen Violine oder einem Bratschenkorpus. Charakteristisch ist jedoch der Griffbrettbereich, der in einem flacheren Winkel positioniert ist, so dass das Instrument bequem auf dem Knie des Spielers aufliegt. Die Saiten verlaufen parallel zum Bein des Musikers, und das Instrument wird mit einem Bogen gestrichen, während es auf dem Knie liegt. Die Kniegeige besitzt in der Regel vier Saiten und einen schmaleren Klangkörper im Vergleich zu herkömmlichen Streichinstrumenten.

Funktion

Die Kniegeige wurde entwickelt, um eine kompakte Alternative zur herkömmlichen Violine oder Bratsche zu bieten und gleichzeitig eine andere Spielweise zu ermöglichen. Der Spieler legt die Kniegeige auf sein Knie und kann sie mit der einen Hand auf dem Griffbrett halten und mit der anderen Hand den Bogen führen. Diese Position erzeugt einen einzigartigen Klang und ermöglicht es dem Spieler, spezifische Bogeneffekte und Tonvariationen zu erzeugen.

Herkunft und Geschichte

Die Kniegeige war vor allem im 17. und 18. Jahrhundert in Europa beliebt und wurde in dieser Zeit in verschiedenen Ländern hergestellt. Sie wurde oft von wandernden Musikanten und Straßenkünstlern gespielt, da sie kompakt und transportabel war. Trotz ihrer Popularität geriet die Kniegeige im Laufe der Zeit in den Hintergrund und wurde schließlich von moderneren Streichinstrumenten verdrängt. Heutzutage wird die Kniegeige hauptsächlich von Musikinstrumentensammlern, Historikern und in bestimmten musikalischen Ensembles für historische Aufführungen verwendet.